Kyoto kurz und bündig

Kyoto gilt als eine der schönsten und kulturreichsten Städte ganz Japans und ich kann das vollkommen bestätigen.

Von 4.12. Abends bis 7.12. Abends waren wir also in Kyoto und konnten bei unserer Gastgeberin Hiro gleich Tatami Matten und Futon Matratzen ausprobieren. Klassische Heizung gab es keine, ein elektrischer Radiator wärmte uns aber „etwas“ in der Nacht.

Der erste Tag (5.12.) war geführt von Yuko, einem Mitglied des Kyoto SGG clubs. Unsere Führerin Yuko, eine Japanerin im fortgeschrittenen Alter, hat uns einiges gezeigt. Einige Tempel  – Sanjusangen-do (Tempel mit tausend lebensgroßen Kannon Statuen), Yogen-in (mit Blut beschmierter Decke), Yasaka Koshin-do (Bunte gebundene Affen) etc., eine Tee-Zeremonie (die erste Figur aus der Kunst des Tee-Machens), eine der Touristenstraßen bei einem Tempel mit unterschiedlichsten japanischen Süßigkeiten und zum Abschluss Gion, das Geisha (Maiko) Viertel. Auf Tagesspaziergang passierten wir immer wieder Frauen in Kimonos – Yuko klärte uns darüber auf, dass diese jedoch nicht Japanerinnen sondern chinesische Touristinnen sind, die die begehrte „Kimono-Miete“ für Touristen in Anspruch nehmen. Japaner tragen Kimonos eher zur speziellen Anlässen, wie bspw. Hochzeiten. Zum Abschied gab uns Yuko einen roten gebundenen Affen (Kukurizaru ) des Tempels ihres Sohnes als Glücksbringer/Wunsch Erfüller, den wir seither am Rucksack tragen.

Der zweite Tag (6.12.) war dann etwas ruhiger. Wir haben ausgeschlafen, haben etwas Reiseplanung betrieben und sind am Nachmittag zum Kinkaku-ji Pavilion (goldener Pavillon) aufgebrochen. Danach haben wir uns in einen Lernraum der Ritsumaikan Universität gesetzt und haben weiter die nächsten Tage geplant.

Der dritte Tag (7.12.) war wieder geführt. Mao, eine 22 Jahre junge Japanerin hat uns zuerst die Doshisha Universität gezeigt, danach ging es weiter zum Ginkaku-ji Pavillion. Nach dem Mittagessen ging es dann weiter über den Philosophenweg zum Nanzen-ji Schrein und den japanischen Aquädukten.

 

Japan Quiz – das kleine Einmaleins

Wie gut kennst du Japan? Hier ein kleines Quiz:

  1. Was ist der Nationalsport in Japan?
  2. Was ist die ursprüngliche Religion Japans?
  3. Was ist der ursprüngliche Name von Tokyo?
  4. Wofür steht „Kyo“ in To-kyo und Kyo-to?
  5. Was ist ein Shōgun und gibt es derzeit einen?
  6. In welcher Stadt lebt heute der japanische Kaiser?
  7. Was ist Okonomyaki?
  8. In einigen Gegenden Japans ist es im Winter durchaus kalt. Wie werden Wohnungen (meist) beheizt?
  9. Wie unterscheiden sich japanische Toiletten von europäischen?
  10. Was ist das besondere an japanischen Adressen bzw. wie findet man eine bestimmte Adresse?

 

ACHTUNG! Nicht weiterlesen, wenn du obige Fragen noch nicht zu deiner Zufriedenheit beantwortet hast! Jetzt kommen (unsere) Antworten:

 

  1. Der japanische Nationalsport Nummer 1 – zumindest gemäß unserer japanischen Stadtführer in Tokyo – ist Sumō.  Andere traditionelle japanische Sportarten sind Judo, Karate und Kendō. – Notiz am Rande, die Silbe -dō kennzeichnet eine Kunst die man durch Wiederholung perfektioniert.
  2. Die usprüngliche Religion Japans ist Shintō. Neben Shintō ist der Buddhismus in Japan weit verbreitet. In den Städten gibt es sowohl buddhistische Tempel als auch Shintō-Schreine.  Im Shintoismus gibt es unzählige Gottheiten – Tiere, Pflanzen, Bäume, Berge etc. können Götter sein. Der japanische Kaiser stammt im Shintoismus von der Sonnengöttin Amaterasu ab.
  3. Tokyo hieß früher (vor 1868) Edo.
  4. Kyo in Tokyo und Kyoto steht für Hauptstadt. Kyoto bedeutet damit kaiserliche Hauptstadt und Tokyo bedeutet „östliche Hauptstadt“.
  5. Der Shōgun ist ein (militärischer) Anführer. In der Zeit von 1603 bis 1868 übernahm die Tokugawa Familie über 15 Shōgune hinweg die Macht in Japan und vereinte in der Zeit das Land. Der japanische Kaiser existierte in der Zeit zwar weiterhin, hatte jedoch keine Regierungsgewalt. 1868 übergab der letzte Tokugawa Shōgun die Macht zurück an den Kaiser. In der Zeit lebte der Shōgun in Edo/Tokyo, während der Kaiser in Kyoto lebte.
  6. Seit 1868 lebt der japanische Kaiser (Tennō) in Tokyo.
  7. Okonomyaki ist eine Art japanisches Omlette, mit Wasser, Mehl und Ei als Grundzutaten und beliebigen weiteren Zutaten (bspw. Nudeln, Gemüse, Fleisch, Meeresfrüchte…) Unser Lieblings Okonomyaki gibts hier die größte Okonomyaki Auswahl hatten wir in Hiroshima in der „Okonomyaki Village“.
  8. Wir haben uns auf der größten Insel Japans Honshū aufgehalten. Dort war jedenfalls unsere Erfahrung, dass fast ausschließlich mit Klimaanlagen geheizt wird! Manchmal gibt es auch elektrisch betriebene Radiatoren.
  9. Die meisten japanischen Toiletten beinhalten ein Bidet und oft noch eine geheizte Klobrille und einen Knopf für Wellengeräusche – diese sollen „peinliche Toilettengeräusche“ übertönen. Bei der Menge an Knöpfen auf diesen „High-Tech“ Toiletten und Beschriftung in Kanji muss man den tatsächlichen Knopf für die Spülung erst einmal finden 😉
  10. Die kurze Antwort unseres japanischen Stadtführers in Tokyo: „Es ist kompliziert.“ Dem können wir zustimmen. Adressen in japanisch werden nämlich logisch aufgebaut von der größten zur kleinsten Einheit, also Land, Präfektur, Stadt, Bezirk-Block-Haus, Apartment z.B.
    〒100-8994
    東京都中央区八重洲1-5-3
    東京中央郵便局
    Wenn die japanischen Zeichen aber auf für uns leserliche Romaji übersetzt werden, wird die Adresse so umgebaut dass sie den westlichen Adressstandards entspricht. Also von kleinster Einheit zur größten Einheit. Das Beispiel von gerade wird so übersetzt:
    Tokyo Central Post Office
    5-3, Yaesu 1-Chome
    Chuo-ku, Tokyo 100-8994
    Die Zahlen die Bezirk-Block-Parzelle beschreiben, bilden eine Einheit die so wie sie ist ganz oder zum Teil erhalten bleiben kann. Im Beispiel gerade ist das die „1-5-3“ die zu „5-3, Yaesu 1-Chome“ wurde. Das heißt die Adresse ist dann  das zentrale Postamt in Tokyo im 5. Häuserblock, Parzelle 3, 1. Bezirk in Chome, im Stadteil Chuo der Stadt Tokyo in Japan. Das beschreibt jetzt natürlich nur die einfachen, „regulären“ Fälle, in denen es um eine Stadt geht die durch Stadtplanung in Blöcke unterteilt ist und behandelt nicht die ganzen Sonderfälle von Städten die gewachsen sind. Kurz, meistens waren wir sehr froh über Google Maps und freundliche Passanten.

Sumimasen, Yuubinkyoku wa doko desu ka?

Entschuldigung, wo ist bitte das Postamt?

Am frühen morgen des 4.12. (wirklich früh, 2:30 Ortszeit früh) sind wir also aufgestanden um uns um 3:30 zum Flughafen auf zu machen. Dafür eines der vielen Taxis auf den Straßen Shanghais genommen und geht schon. „Airport please“ – „Flughafen bitte“, worauf gleich die Rückfrage kommt „One or two?“.
Ja, wie jetzt: Ist Shanghai Pudong International Airport nicht genau genug als Adressangabe? Stellt sich raus es gibt zwei Terminals und die sind so groß und weit auseinander dass die Taxifahrer immer gleich nachfragen. Nach dem wir also herausgefunden hatten zu welchem Terminal wir mussten, war die Anreise zum Flughafen recht unspektakulär.

Der Flug ging dann also um 6:05 Shanghai-Ortszeit. Und die Ankunft war ca. zwei Stunden später in Osaka 9:00 Ortszeit. Die ersten Amtshandlungen: Yuan in Yen wechseln und unser mobiles Internet veon der Post abholen. Zum Glück hab ich ja vor Reiseantritt einen Japanischkurs besucht. Ich kann also fragen wo das Postamt ist: „Sumimasen, Yuubinkyoku wa doko desu ka?“
Worauf der gefragte Herr doch glatt in Englisch antwortet: „The post office,… I didn’t know that there was one around here“ (Das Postamt,… Ich wusste gar nicht, dass hier eines sein soll.)

Nächste Person:
„Sumimasen, Yuubinkyoku wa doko desu ka?“ – „The post office is in that building over there, I think on the second floor.“ (Das Postamt ist da drüben in dem Gebäude, ich glaube im zweiten Stock.)

Dort in dem Terminalgebäude ging es dann noch ein paar mal so, ich frag auf Japanisch und der Japaner antwortet dem doofen Ausländer auf Englisch.

Immerhin auf der Post selber konnte ich dann ein bisschen was von dem Gelernten anwenden. Quintessenz der ersten Stunde Japan: Was die Chinesen nicht Englisch konnten, freuen sich die Japaner wenn sie ihr Englisch anwenden können. Mit dem Internetkasterl ausgerüstet ging es dann weiter zur JR (Japan Railways) Station wo wir uns den JR-Pass für Touristen abgeholt haben den wir uns in Wien bestellt hatten.

Ready set (nihon)go! Auf in die Stadt Osaka.

Mit dem Zug, ging es dann einfach mal in Richtung Osaka Station. Wir sind dann ganz spontan im Süden der Osaka Innenstadt ausgestiegen

um uns ein Hochhaus, (Abeno Harukas – Empfehlung einer Japanerin die uns im Zug auf Englisch angesprochen hat) anzusehen. Da war es dann schon ca. 11:00 und wir waren dann doch schon recht hungrig. Was also essen? Ganz klar, wir fragen das Internet, wozu haben wir sonst das Kastel mit? Nach kurzer Suche ergab sich ein Okonomiyaki Restaurant (Chitose) – laut Tripadvisor Bewertungen eines der Besten die die Stadt zu bieten hat.

Für die, die es nicht wissen, Okonomiyaki sind eine art Japanisches Omlette aus Kraut, Ei und Nudeln mit Saucen und super lecker.

Dort im Lokal, sind wir dann auch prompt mit einem Japaner und einer jungen Taiwanesin ins Gespräch gekommen. Was dazu geführt hat, dass er uns durch die Stadt geführt hat. Er hat uns dann eine halbe Stunde Blitz-Tour durch Osakas Innenstadt gegeben, inkl. Spielhallen und Kushikatsu Restaurants (japanische Spießchen) und vorbei an essbaren Billiken Glücksbringern und Go Spielern.

Er hat uns dann noch ein paar weitere Richtungsvorschläge gegeben und sich dann verabschiedet. Zu diesem Zeitpunkt sind wir drauf gekommen, dass weder die Taiwanesin noch wir den Namen des netten Mannes erfragt hatten.

Wir haben uns dann also mit Sansan unserer neuen taiwanesischen Begleiterin die weitere Innenstadt angeschaut und den Kuromon Markt erkundet wo es Kaffeebohnen noch ungeröstet gab. Hier konnte man sich eine Mischung kaufen und 20 Minuten später geröstet abholen. Sasan hat das auch gemacht. Nach einem weiteren kleinen Spaziergang durch Osaka wurde es dann doch schon spät, und wir verabschiedeten uns von Sansan und machten uns auf den Weg zur Bahnstation Osaka. Von hier gleich weiter mit unserem JR-Pass nach Kyoto wo unsere erste Unterkunft gelegen ist.

In Kyoto angekommen, nahmen wir die (zu diesem Zeitpunkt) uns am einfachsten erscheinende Strecke zur Unterkunft.

Dort angekommen, haben wir dann auch unsere Gastgeberin Hiro kennen gelernt. Sie spricht zwar nur rudimentäres Englisch, das ist aber kein Problem, ich spreche ja auch nur rudimentäres Japanisch.

Endlich ein Dach, ein Bett und Schlaf….

Wie die Technik einem mitspielen kann…

Wie geht der Liedtext doch so schön:

„One night in Bangkok makes a hard man tremble…“

Dieser harte Mann hat ganz schön gezittert, aber nicht in
Bangkok sondern in Shanghai, und zwar in der Nacht als China mich nicht in Google hat anmelden lassen womit auch mein Zugang zu AirBnB gesperrt war.

Dann natürlich kein Internet im generellen und Ankunft nach Mitternacht …

Das ganze jetzt in Kombination damit dass AirBnB nicht die genaue Adresse angezeigt hatte, machte den Mix perfekt.

Kurz: Nachdem uns ein freundlicher Indonesier, der uns erzählt hat, dass er seit sieben Jahren in Shanghai arbeitet, mit seinem lokalen Firmen-Internet vor seinem Arbeitsgebäude versorgt hat, konnten wir uns um eine Bleibe kümmern, (hier Danke an Jemo für das zur Verfügung gestellte Notebook mit Teamviewer Session)… so dachten wir… aber nein, auch das hat dann nur mäßig hin gehauen weil ja ohne Google Maps die Navigation zu Fuß zu gefundener Bleibe nicht hingehauen hat. Also ein Taxi… ja wie jetzt ohne Internet und Chinesisch Kenntnisse dem Taxifahrer mitteilen wo man hin möchte …. das war also auch nicht möglich….

Was also tun? Sandra hat dann kurzerhand um 2:00 morgens Touristen angesprochen die vor einer Bar an einem Tisch gesessen sind und die haben uns auch prompt 2 Unterkünfte in der Umgebung empfohlen.

Am nächsten Morgen hat sich dann die Vermieterin unserer Unterkunft gerührt und wir konnten endlich dort rein (war ja im Voraus bezahlt).

Endlich mit Hauptquartier und einem Chinesisch Wörterbuch von dort ausgestattet ging es dann in die Stadt:

Wir haben uns also so durchgefragt.
Quintessenz hier ist: Weder Englisch, Spanisch oder Deutsch bringt einen hier weiter weil 90% der Leute nur Chinesisch können. Aber sie sind eigentlich alle sehr hilfsbereit, wenn es auch nur wenig bringt. Glücklicherweise schließt diese Hilfsbereitschaft auch die 10% Touristen ein die dann Englisch können, die sich auch prompt einschalten wenn sie mitbekommen dass jemand kein Chinesisch kann.

Nach einem Besuch im Nanjing-Tempel wollten wir doch endlich mal zur Touristeninfo und uns eine Karte besorgen.

 

 

Aber auch das ist schwierig:
Nach einer Stunde durch die Gegend latschen haben wir am Shanghaier Christkindlmarkt endlich einen (vermutlich) Australier getroffen der dort im Punschstandl gearbeitet hat, der uns empfohlen hat doch in einem Hotel den Concierge zu fragen. Das hat dann doch tatsächlich geklappt!

 

Mit einer Stadtkarte, und einer Adressbeschreibung ging es dann also weiter zum China-Mobile-Shop wo wir uns auch noch mit Internet versorgen konnten. Endlich konnten wir uns also rühren, Navigation und Übersetzung war mit Karte und Internet kein Problem mehr.

Ab da war Shanghai auch endlich eine schöne Stadt:

Wir haben uns die lokale Mariahilferstraße (Nanjing-Street) angeschaut,

die hier in den lokalen SchwedenPlatz mit Kai (The Bund) mündet. Hier haben wir ein paar nette Bilder der Shanghai Skyline gemacht.

Außerdem waren wir in einem Kaufhaus mit lauter gefälschtem Gewand, gibt aber nicht soviel her, ist eher was zum Anschauen als zum Einkaufen es sei denn man ist im Stil sehr offen was Gewand betrifft.

Wir waren bei verschiedenen Lokalen essen und an einem Tag waren wir im Wasserdorf Zhujiajiao, einem Vorort von Shanghai den ich hier salop als das Venedig Shanghais bezeichnen möchte (nur weniger heruntergekommen als Venedig).

Die Fahrt zum Flughafen um 3:00 morgens war nach 2,5 Stunden Schlaf noch ok, der kurze Flug nach Oasaka in Japan war dann auch noch ok, aber der Tag in Osaka, in leicht übermüdetem Zustand ist dann eine andere Geschichte …

Liebesgrüße aus Moskau

Es ist kaum zu fassen, dass wir das wirklich durchziehen mit der Weltreise, aber hier sitzen wir am Flughafen von Moskau und warten auf unseren Anschlussflug. Für mich persönlich wurde diese Reise erst real, als wir mit unseren Rucksäcken in die U4 eingestiegen sind um zum Flughafen Wien-Schwechat zu fahren. Davor war die ganze Reise einfach nicht …. real.

Und so sind wir also schon zwei Flugstunden von Wien entfernt in Moskau und warten auf unseren Anschluss nach Shanghai.

Was wir gelernt haben:

  • Euros sind wohl so was um die 60 Rubel das Stück, wobei die Wechselstuben natürlich in beide Richtungen drauf schlagen.
  • Man kann heut zu Tage auch bei Getränkeautomaten mit Kreditkarte bezahlen.
  • Um 4 Uhr morgens schauen alle griesgrämig drein.
  • Handy Uhren stellen sich automatisch auf die Ortszeit ein sobald sie Kontakt zum lokalen Handynetz haben.

 

Hello Welt! Hier kommen wir…

Sandra und ich bereisen die Welt weil wann wenn nicht jetzt

In diesem Blog werden wir unsere Gedanken und Erfahrungen niederschreiben, unseren Ansatz zur Packtheorie zeigen, Bilder zeigen die wir hoffentlich machen werden und all das in 80 Tagen oder weniger!