Es gibt in Japan die unterschiedlichsten (teilweise kreativen) Übernachtungsmöglichkeiten – natürlich haben wir einige davon ausprobiert.
Klassische Übernachtung in einem traditionellen Heim oder Ryokan mit Papierwänden, Tatami Matten und Futon Betten:
Unsere erste Gastgeberin Hiro hat uns gleich mit einem traditionellen Heim und einem Zimmer mit Tatami Matten und Futon Betten in Japan willkommen geheißen. Im Ryokan in Shibu konnten wir dann ein weiteres Mal diese Art der Übernachtung ausprobieren. Auch wenn die Futonmatratzen direkt am Boden liegen, so ist das Bett aufgrund der Tatami Matten dennoch überraschend weich.
Übernachtung im Kapsel Hotel:
Kapselhotels sind sind eine Kategorie für sich, irgendwo zwischen Hotel und Hostel. Ähnlich einem Hostel erhält man für seine Habseligkeiten ein Kästchen zugewiesen und die Schlafmöglichkeit ist kein Zimmer, sondern lediglich ein Bett in einem „Mehrbetten-Raum“. Während in einem solchen „Mehrbetten-Raum“ teilweise 30 Kapseln oder mehr sein können, ist der Vorteil gegenüber einem Hostel-Bett, dass man eine private und (in unserem Fall) mittels Rolladen verschließbare Kapsel hat. Jede Kapsel ist ausgestattet mit Radio, manchmal auch Fernseher, Kopfhörern, USB Ports oder Steckdosen und eigenem Licht. Zusätzlich gehört zur Hotelausstattung ein Paket bestehend aus Nachtanzug, Hausschlapfen, Handtuch, Zahnbürste, Duschutensilien usw. Durch diese Zusätze ist der Komfort in einem Kapselhotel deutlich höher als in einem klassischen Hostel. Und habe ich schon die Massagesessel und Manga-Bibliothek erwähnt, welche es zumindest in unserem ersten Kapselhotel gab? Die Herren Sektion hatte zusätzlich sogar einen kleinen Spa Bereich. In Kapselhotels herrscht übrigens Geschlechtertrennung. Die Zielgruppe dieser Hotels sind japanische Geschäftsmänner, die eine Bleibe für eine Nacht benötigen. (Zumindest soweit wir das ermitteln konnten.) Entsprechend gibt es auch deutlich weniger Kapselhotel-Auswahl für Frauen. Jene die es gibt, sind dafür (meinem Eindruck nach) tendenziell etwas luxuriöser.
Einmal ein Kapselhotel ausprobieren war ganz oben auf meiner Todo Liste und per Zufall haben sich sogar zwei Aufenthalte in diesem Etablisment auf unserer Reise ergeben. Einmal haben wir geplanter Weise in Tokyo in einem Kapselhotel, dem GrandPark-Inn Kitasenju, übernachtet und einmal kurzfristig am Flughafen im Ninehours als unser Flug nach Bali gestrichen wurde, aber das ist eine andere Geschichte…
Übernachtung im Love Hotel:
Mehr durch Zufall sind wir auf eine weitere Übernachtungsmöglichkeit gestoßen. Wir haben uns schon gewundert weshalb auf unserer Hotelzimmer Reservierung im Hotel Dressy auf Booking.com der Zusatz „Adults only“ dabei stand… später war es uns dann klar 🙂
Love Hotels gehören wie vieles andere zur japanischen Kultur und werden nicht nur von japanischen Paaren, sondern auch von Budget-Reisenden gerne vewendet, da das Preis-Leistungsverhältnis teilweise unschlagbar ist. Für 37 EUR die Nacht ist nicht nur ein Frühstück ins Zimmer inkludiert, sondern auch ein komfortables Zimmer mit einer Unmenge an Hotelextras. Dazu gibt es ein Willkommensgetränk bei Check-In und nicht zu Vergessen ein Dankeschön Geschenk (bspw. Duschgelset) beim Check-Out. Unser Zimmer war zusätzlich mit einer Karaoke Anlage (und entsprechend gutem Soundsystem) ausgestattet.
Natürlich sind nicht alle Hotels dieser Art, so extravagant wie das Dressy. Auf jedenfall war von diesem Tag an, unsere Messlatte für alle Unterkünfte, was Preis und Leistung anging, mit Hotel Dressy sehr hoch gesetzt.
Übernachtung im „Manga Café“ bzw. „Manga Kissa“:
Manga Kissa sind eigentlich 24h Internet Cafés in Kombinaton mit Manga Bibliotheken und gratis Softdrinks (so viel das Herz begehrt). Sie werden jedoch teilweise auch als (sehr) günstige Übernachtungsmöglichkeit verwendet. Die Manga Kissa haben sich daran angepasst und bieten 12h (Nacht-)Tarife und sogar Duschmöglichkeiten gegen geringen Aufpreis an. Die Privatsphäre ist jedoch bei den kleinen Kuben mit etwa 1,9m hohen Holzwänden denkbar gering. Wenn man in Tokyo den letzten Zug verpasst und gestrandet ist, sind die Manga Kissa jedoch immer eine gute Möglichkeit die Wartezeit bis zum ersten Zug in der Früh zu überbrücken.
Wir haben uns die Tarife einiger dieser Manga Cafés angesehen (nachdem wir einmal wussten nach welchen Begriffen wir Auschau halten müssen – es hilft hier Katakana zu können) und hätten auch gerne ein paar Mangas geschmöckert, leider waren jedoch bei den meisten die Mangas rein auf Japanisch verfügbar, somit haben wir uns mit einem kurzen Aufenthalt und der klassischen Verwendung (Internet und Drucker) im Café Nettokan begnügt.
Manga Café mit möglicherweise englischen Mangas in Akihabara: http://www.kaji-icafe.com/area/kanto/akiba/
Natürlich sind sonst auch noch die klassischen Hotels, Hostels und Airbnb Herbergen immer eine Übernachtungsmöglichkeit welche von uns auch oft genutzt wurde, doch die teilweise nur in Japan verfügbaren Herbergen, konnten wir uns nicht entgehen lassen 🙂