Sumimasen, Yuubinkyoku wa doko desu ka?

Entschuldigung, wo ist bitte das Postamt?

Am frühen morgen des 4.12. (wirklich früh, 2:30 Ortszeit früh) sind wir also aufgestanden um uns um 3:30 zum Flughafen auf zu machen. Dafür eines der vielen Taxis auf den Straßen Shanghais genommen und geht schon. „Airport please“ – „Flughafen bitte“, worauf gleich die Rückfrage kommt „One or two?“.
Ja, wie jetzt: Ist Shanghai Pudong International Airport nicht genau genug als Adressangabe? Stellt sich raus es gibt zwei Terminals und die sind so groß und weit auseinander dass die Taxifahrer immer gleich nachfragen. Nach dem wir also herausgefunden hatten zu welchem Terminal wir mussten, war die Anreise zum Flughafen recht unspektakulär.

Der Flug ging dann also um 6:05 Shanghai-Ortszeit. Und die Ankunft war ca. zwei Stunden später in Osaka 9:00 Ortszeit. Die ersten Amtshandlungen: Yuan in Yen wechseln und unser mobiles Internet veon der Post abholen. Zum Glück hab ich ja vor Reiseantritt einen Japanischkurs besucht. Ich kann also fragen wo das Postamt ist: „Sumimasen, Yuubinkyoku wa doko desu ka?“
Worauf der gefragte Herr doch glatt in Englisch antwortet: „The post office,… I didn’t know that there was one around here“ (Das Postamt,… Ich wusste gar nicht, dass hier eines sein soll.)

Nächste Person:
„Sumimasen, Yuubinkyoku wa doko desu ka?“ – „The post office is in that building over there, I think on the second floor.“ (Das Postamt ist da drüben in dem Gebäude, ich glaube im zweiten Stock.)

Dort in dem Terminalgebäude ging es dann noch ein paar mal so, ich frag auf Japanisch und der Japaner antwortet dem doofen Ausländer auf Englisch.

Immerhin auf der Post selber konnte ich dann ein bisschen was von dem Gelernten anwenden. Quintessenz der ersten Stunde Japan: Was die Chinesen nicht Englisch konnten, freuen sich die Japaner wenn sie ihr Englisch anwenden können. Mit dem Internetkasterl ausgerüstet ging es dann weiter zur JR (Japan Railways) Station wo wir uns den JR-Pass für Touristen abgeholt haben den wir uns in Wien bestellt hatten.

Ready set (nihon)go! Auf in die Stadt Osaka.

Mit dem Zug, ging es dann einfach mal in Richtung Osaka Station. Wir sind dann ganz spontan im Süden der Osaka Innenstadt ausgestiegen

um uns ein Hochhaus, (Abeno Harukas – Empfehlung einer Japanerin die uns im Zug auf Englisch angesprochen hat) anzusehen. Da war es dann schon ca. 11:00 und wir waren dann doch schon recht hungrig. Was also essen? Ganz klar, wir fragen das Internet, wozu haben wir sonst das Kastel mit? Nach kurzer Suche ergab sich ein Okonomiyaki Restaurant (Chitose) – laut Tripadvisor Bewertungen eines der Besten die die Stadt zu bieten hat.

Für die, die es nicht wissen, Okonomiyaki sind eine art Japanisches Omlette aus Kraut, Ei und Nudeln mit Saucen und super lecker.

Dort im Lokal, sind wir dann auch prompt mit einem Japaner und einer jungen Taiwanesin ins Gespräch gekommen. Was dazu geführt hat, dass er uns durch die Stadt geführt hat. Er hat uns dann eine halbe Stunde Blitz-Tour durch Osakas Innenstadt gegeben, inkl. Spielhallen und Kushikatsu Restaurants (japanische Spießchen) und vorbei an essbaren Billiken Glücksbringern und Go Spielern.

Er hat uns dann noch ein paar weitere Richtungsvorschläge gegeben und sich dann verabschiedet. Zu diesem Zeitpunkt sind wir drauf gekommen, dass weder die Taiwanesin noch wir den Namen des netten Mannes erfragt hatten.

Wir haben uns dann also mit Sansan unserer neuen taiwanesischen Begleiterin die weitere Innenstadt angeschaut und den Kuromon Markt erkundet wo es Kaffeebohnen noch ungeröstet gab. Hier konnte man sich eine Mischung kaufen und 20 Minuten später geröstet abholen. Sasan hat das auch gemacht. Nach einem weiteren kleinen Spaziergang durch Osaka wurde es dann doch schon spät, und wir verabschiedeten uns von Sansan und machten uns auf den Weg zur Bahnstation Osaka. Von hier gleich weiter mit unserem JR-Pass nach Kyoto wo unsere erste Unterkunft gelegen ist.

In Kyoto angekommen, nahmen wir die (zu diesem Zeitpunkt) uns am einfachsten erscheinende Strecke zur Unterkunft.

Dort angekommen, haben wir dann auch unsere Gastgeberin Hiro kennen gelernt. Sie spricht zwar nur rudimentäres Englisch, das ist aber kein Problem, ich spreche ja auch nur rudimentäres Japanisch.

Endlich ein Dach, ein Bett und Schlaf….

Wie die Technik einem mitspielen kann…

Wie geht der Liedtext doch so schön:

„One night in Bangkok makes a hard man tremble…“

Dieser harte Mann hat ganz schön gezittert, aber nicht in
Bangkok sondern in Shanghai, und zwar in der Nacht als China mich nicht in Google hat anmelden lassen womit auch mein Zugang zu AirBnB gesperrt war.

Dann natürlich kein Internet im generellen und Ankunft nach Mitternacht …

Das ganze jetzt in Kombination damit dass AirBnB nicht die genaue Adresse angezeigt hatte, machte den Mix perfekt.

Kurz: Nachdem uns ein freundlicher Indonesier, der uns erzählt hat, dass er seit sieben Jahren in Shanghai arbeitet, mit seinem lokalen Firmen-Internet vor seinem Arbeitsgebäude versorgt hat, konnten wir uns um eine Bleibe kümmern, (hier Danke an Jemo für das zur Verfügung gestellte Notebook mit Teamviewer Session)… so dachten wir… aber nein, auch das hat dann nur mäßig hin gehauen weil ja ohne Google Maps die Navigation zu Fuß zu gefundener Bleibe nicht hingehauen hat. Also ein Taxi… ja wie jetzt ohne Internet und Chinesisch Kenntnisse dem Taxifahrer mitteilen wo man hin möchte …. das war also auch nicht möglich….

Was also tun? Sandra hat dann kurzerhand um 2:00 morgens Touristen angesprochen die vor einer Bar an einem Tisch gesessen sind und die haben uns auch prompt 2 Unterkünfte in der Umgebung empfohlen.

Am nächsten Morgen hat sich dann die Vermieterin unserer Unterkunft gerührt und wir konnten endlich dort rein (war ja im Voraus bezahlt).

Endlich mit Hauptquartier und einem Chinesisch Wörterbuch von dort ausgestattet ging es dann in die Stadt:

Wir haben uns also so durchgefragt.
Quintessenz hier ist: Weder Englisch, Spanisch oder Deutsch bringt einen hier weiter weil 90% der Leute nur Chinesisch können. Aber sie sind eigentlich alle sehr hilfsbereit, wenn es auch nur wenig bringt. Glücklicherweise schließt diese Hilfsbereitschaft auch die 10% Touristen ein die dann Englisch können, die sich auch prompt einschalten wenn sie mitbekommen dass jemand kein Chinesisch kann.

Nach einem Besuch im Nanjing-Tempel wollten wir doch endlich mal zur Touristeninfo und uns eine Karte besorgen.

 

 

Aber auch das ist schwierig:
Nach einer Stunde durch die Gegend latschen haben wir am Shanghaier Christkindlmarkt endlich einen (vermutlich) Australier getroffen der dort im Punschstandl gearbeitet hat, der uns empfohlen hat doch in einem Hotel den Concierge zu fragen. Das hat dann doch tatsächlich geklappt!

 

Mit einer Stadtkarte, und einer Adressbeschreibung ging es dann also weiter zum China-Mobile-Shop wo wir uns auch noch mit Internet versorgen konnten. Endlich konnten wir uns also rühren, Navigation und Übersetzung war mit Karte und Internet kein Problem mehr.

Ab da war Shanghai auch endlich eine schöne Stadt:

Wir haben uns die lokale Mariahilferstraße (Nanjing-Street) angeschaut,

die hier in den lokalen SchwedenPlatz mit Kai (The Bund) mündet. Hier haben wir ein paar nette Bilder der Shanghai Skyline gemacht.

Außerdem waren wir in einem Kaufhaus mit lauter gefälschtem Gewand, gibt aber nicht soviel her, ist eher was zum Anschauen als zum Einkaufen es sei denn man ist im Stil sehr offen was Gewand betrifft.

Wir waren bei verschiedenen Lokalen essen und an einem Tag waren wir im Wasserdorf Zhujiajiao, einem Vorort von Shanghai den ich hier salop als das Venedig Shanghais bezeichnen möchte (nur weniger heruntergekommen als Venedig).

Die Fahrt zum Flughafen um 3:00 morgens war nach 2,5 Stunden Schlaf noch ok, der kurze Flug nach Oasaka in Japan war dann auch noch ok, aber der Tag in Osaka, in leicht übermüdetem Zustand ist dann eine andere Geschichte …