Ein Königreich für ein Lama!

Von Kalifornien aus ging dann unser nächster Flug nach Peru mit einem Zwischenstop in Mexiko. Von dem kleinen Detail, dass für die Einreise nach Peru ein Nachweis der Weiterreise notwendig ist, also eine Reservierung eines Busses, Fluges oder sonstiges haben wir am Flughafen Mexiko City erfahren wo wir dann prompt noch den Flug von Lima nach Cusco buchen mussten.

In Lima selbst haben wir dann ein bisschen Zeit verbracht, ich hab zum zweiten Mal auf dieser Reise einen Barbier aufgesucht um meinen Bart stutzen zu lassen und wir haben den Strand besucht. Ansonsten hat sich Peru aber schon eher als langsam abgezeichnet.

Sandra hat am ersten Tag gleich mal drei Stunden mit Warten verbracht um eine SIM Karte zu bekommen, nachdem wir die Eintrittskarten für Machu Picchu reserviert hatten, hat Sandra nochmal eine Stunde bei der Banco de la Nacion angestanden um diese zu bezahlen und im Supermarkt sind wir jedesmal bei der Kasse gestanden und haben gewartet, dass das eine funktionierende Kreditkartenlesegerät (das zwischen den Kassen hin und her gereicht wurde) endlich bei unserer Kasse den Kunden vor uns bedienen konnte.

Kurz, unser erster Eindruck war, dass wir hier viel Zeit mit warten verbringen würden.

Unser Wecker läutete also am Morgen des Abfluges von Lima um 2:30. Denn um 3:00 würde das Taxi vor der Tür auf uns warten um uns zum Flughafen zu bringen wo um 6:00 unser Flug gehen würde.
Schlaftrunken stiegen wir in das Taxi, übermüdet warteten wir in der Schlange von Viva Air auf unsere Bordkarte und setzten uns bei unserem Abflugs-Gate in den Wartebereich. „Hmmm, sollte uns das beunruhigen, dass da heute schon mehrere Flüge nach Cusco ausgefallen sind?“

Um 04:30 wurde dann eine Verspätung angekündigt, unser Flug würde dann also um 7:00 gehen… um 8:00 wurde unser Flug dann gänzlich abgesagt und wir wurden auf einen Flug um 14:00 am selben Tag vertröstet.

Unsere Wartezeit bis 14:00 verbrachten wir mit Pizza, etwas Schlaf und mit Alex einem Leidensgenossen auf unserem Flug. Als wir um 14:30 endlich das Flugzeug bestiegen, dachten wir, dass jetzt eigentlich nichts mehr schief gehen sollte…. ja denkste!

Unser Airbus ist nach einiger Zeit auf dem Flugfeld dann wieder zum Terminal zurück gekehrt weil der Bordcomputer leider defekt war und dieser leider nicht vom Bodenpersonal repariert werden konnte. Und ja, sie haben es versucht, wir saßen dafür eine gute Stunde im Flieger.

Nachdem wir also wieder am Gate angekommen waren, dauerte es sage und schreibe 5 Stunden bis 21:00 Uhr – eine Zeitspanne in der immer jemand von uns drei (hauptsächlich Sandra oder Alex, aber auch manchmal kurz ich) angestanden ist, bis die Fluglinie es geschaft hat uns mitzuteilen, dass es an diesem Tag keinen Flug mehr gab und wir in einem Hotel für die Nacht untergebracht würden. Die angestellten hatten zum Zeitpunkt unseres Aufbruches aus dem Securitybereich unsere Bordkarten eingesammelt und es war nicht nur uns, sondern auch einigen unserer Mitreisenden etwas mulmig dabei, ohne Ausfallsbestätigung, ohne Bordkarte, ohne neues Ticket … sprich ohne irgendwas den Security Bereich wieder zu verlassen.

Wir wurden  dann mit einem Bus tatsächlich zu einem Luxushotel gefahren wo es dann endlich mal Abendessen gab. Uns wurde mitgeteilt, dass uns ein Bus am nächsten Morgen um 4:00 abholen würde und nach dem Abendessen ging es deshalb diesmal rasch ins Bett.

Der nächste Morgen hat dann zumindest so weit gut angefangen dass der Bus uns tatsächlich abgeholt hat. Aber das war es dann auch schon, denn am Flughafen angekommen bekamen wir am Schalter von VivaAir die Aussage dass man nichts von uns wisse und, dass wir doch ein Ticket kaufen könnten. Das hat dann doch einiges an Empörung bei unseren Mitreisenden ausgelöst die daraufhin lautstark und in Spanisch auf die Damen am Schalter einredeten.

Mittlerweile wären wir wohl auch mit einem von einem Lama gezogenem Fuhrwerk in Cusco angekommen.

Sandra hat hier einen sehr pragmatischen Ansatz verfolgt und der ganzen Gruppe an Reisenden den Tag gerettet: Sie hat nämlich die einzelnen Schalter der verschiedenen Fluglinien abgeklappert und hat tatsächlich die Airline gefunden bei der Viva uns alle neu gebucht hatte.

Ab da ging dann alles sehr flott: Ab nach Cusco auf über 3400 Metern Seehöhe.